Was ist eine Bodenplatte?

Der Begriff Bodenplatte stammt aus dem Bauwesen und bezeichnet die Gründung eines jeden Gebäudes. Aus fachlicher Sicht steht der Begriff Bodenplatte sowohl für tragende Fundamentplatten bei Häusern ohne Keller als auch für nicht tragende Kellerbodenplatten (elastisch gebettete Sohlplatten) bei Häusern mit Unterkellerung. Demzufolge benötigen alle Bauherren eine Bodenplatte als Zwischenschritt bei ihrem Hausbau. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff Bodenplatte jedoch für die Gründung von Häusern ohne Keller durchgesetzt, weshalb sich auch dieser Artikel ausschließlich auf Bodenplatten für Häuser ohne Unterkellerung bezieht. Die Bodenplatte wird direkt auf einem zuvor aus verschiedenen Schichten aufgebauten, verdichteten Sandboden und den eingebauten Streifenfundamenten gegründet und deckt drei Hauptfunktionen ab. Zum einen stellen die Bodenplatte und der Unterbodenaufbau sicher, dass ein Haus vollständig plan gebaut werden kann. Denn gewachsenes Erdreich ist häufig nicht ganz gerade und ist daher als einzige Basis für einen Hochbau ungeeignet. Zum anderen schützt die Bodenplatte das Bauwerk vor natürlichen Bewegungen und Veränderungen der darunterliegenden Erde und verhindert, dass Feuchtigkeit in das Haus eindringen kann. Die dritte wichtige Aufgabe der Bodenplatte ist, das Gewicht des Hauses gleichmäßig an den Erdboden weiterzugeben.


Welche Materialien werden für die Errichtung einer Bodenplatte benötigt?

Um die verschiedenen Schritte des Bodenplatten-Aufbaus ausführen zu können, werden folgende Materialien benötigt: 

  • Kies, Schotter oder Magerbeton als Trennlage zwischen Baugrund und Bodenplatte
  • Folien sowie Dämmmaterial
  • Bewehrungsplatten, -profile, Abstandshalter und Material für die Schalung
  • Flüssigbeton zum Gießen der Bodenplatte und der Frostschürze
  • Bauplanen zum Schutz vor Frost, Regen oder Sonne

Wie ist eine Bodenplatte aufgebaut?

Die Bodenplatte an sich besteht aus Stahlbeton. Um diese gießen zu können, sind allerdings folgende verschiedene Schritte zum Unterbodenaufbau notwendig:

  1. Zunächst wird eine 40 bis 150 Zentimeter tiefe Baugrube ausgehoben, die anschließend begradigt und verdichtet wird. In die Baugrube müssen auch sämtliche Abwasserrohre sowie Leerrohre für Versorgungsleitungen verlegt werden.
  2. Die begradigte und verdichtete Fläche wird ggf. mit Sand/Bausand (alternativ auch Kies oder Schotter) im Sinne eines Bodenausstausches bedeckt.
  3. Entsprechend der statischen Berechnungen werden in die Sandfläche unter den späteren tragenden Wänden des Gebäudes Streifenfundamente mit einer Tiefe von maximal 80 Zentimetern eingebaut. Die Sandfläche wird anschließend nochmals begradigt und verdichtet. Mit diesem Schritt wird der Baugrund fertiggestellt.
  4. Auf den Baugrund wird nun eine Schalung aufgebaut, die als Schablone für den Bodenplatten-Beton dient.
  5. In die Schalung wird eine 5 Zentimeter dicke Sauberkeitsschicht aus Magerbeton aufgetragen. 
  6. Sofern energetisch erforderlich und sinnvoll, wird nun eine 6 Zentimeter dicke Untersohlendämmung angebracht. 
  7. Auf der Untersohlendämmung wird schließlich eine Konstruktion aus Stahlmatten (Bewehrungsstahl) aufgebaut, die die sogenannte Bewehrung darstellen. 
  8. Zusätzlich wird um die Schalung eine etwa 80 Zentimeter tiefe Frostschürze aus Beton angebracht und zu Ihrem Schutz vor elektrischem Schlag und dem Eindringen von Blitzströmen ein Fundamenterder nach VDE-Vorschrift (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) in Form eines verzinkten Funktionspotentialausgleichleiters in die Sohlplatte (Bodenplatte) verlegt und mit einem Edelstahlringerer, der wiederum außerhalb der Sohlplatte liegt, verbunden. 
  9. Wenn alle Schritte fachgerecht ausgeführt wurden, können sowohl Bodenplatte als auch Frostschürze aus Beton gegossen werden.

Wer ist für die Errichtung der Bodenplatte zuständig?

Die Errichtung der Bodenplatte liegt in der Zuständigkeit von HELMA. Da sie eine zwingende Voraussetzung für den Hausbau darstellt und wir als Baufirma/Bauträger die Garantie und Haftung für das zu errichtende Bauwerk übernehmen, müssen wir auch eine sichere und einwandfreie Gründung in Form der Bodenplatte sicherstellen.

Zu welchem Zeitpunkt während der Bauphase muss die Bodenplatte betoniert werden?

Nach Abschluss der Erdarbeiten (Auskofferung, ggf. Bodenaustausch und -aufbau, Verdichtung des Bodens) sowie Einbau der Streifenfundamente ist die Errichtung der Bodenplatte der erste Schritt in der Bauphase, um Ihren Hausbau starten zu können. 

Welche Dämmung wird unter der Bodenplatte eingesetzt?

Wie in der Bauleistungsbeschreibung (BLB) von HELMA verankert wird, sofern es energetisch erforderlich ist, eine 6 Zentimeter dicke Untersohlendämmung auf der Sauberkeitsschicht, die Erdreich und Bodenplatte voneinander trennt, aufgebracht.

Welche Bodenplatten-Stärke ist im HELMA-Standard enthalten?

Bei HELMA bekommen laut BLB alle nicht unterkellerten Häuser eine ca. 20 Zentimeter dicke Stahlbeton-Bodenplatte. Davon liegen etwa 5 Zentimeter unterhalb des gewachsenen Bodens und ca. 15 Zentimeter oberhalb des zu begründenden Terrains. Zusätzlich schützt eine ca. 80 Zentimeter tiefe Frostschürze die Bodenplatte vor Bodenfrost.

Welcher Beton wird für die Fertigung der Bodenplatte verwendet?

Im Rahmen der HELMA-BLB werden die Bodenplatte und die Frostschürzen aus Beton hergestellt, der den Festigkeitsklassen C25/30 bzw. C16/20 zugeordnet ist, sofern die Statikberechnung keine andere Notwendigkeit offenbart.

Wie lange braucht eine Bodenplatte zum vollständigen Aushärten?

Der Beton der Bodenplatte ist in der Regel nach etwa vier Wochen (28 Tage) vollständig durchgehärtet. In diesem Zusammenhang wird auch von einem Regelprüfalter für die Druckfestigkeitsprüfung besprochen. Die individuelle Trockenzeit kann abhängig von der Dicke der Bodenplatte und der Umgebungstemperatur variieren. Da die vollständige Traglast aber erst nach Fertigstellung des Hausbaus erreicht ist, muss die vollständige Trocknung der Bodenplatte für den Beginn des Hochbaus nicht abgewartet werden.

Ab wann darf die Bodenplatte belastet werden?

Auch wenn das Regelprüfalter für die Druckfestigkeitsprüfung der Bodenplatte erst nach 28 Tagen erreicht ist, kann die Bodenplatte bereits am Folgetag betreten werden. Auch die Mauerarbeiten können schon nach wenigen Tagen starten. Genaue Informationen zur individuellen Belastbarkeit Ihrer Bodenplatte erhalten Sie von Ihrem Bauleiter.

 


Was kostet eine Bodenplatte bei HELMA?

Da für jeden Hausbau eine Bodenplatte benötigt wird, ist die Errichtung der Bodenplatte bereits im besten HELMA-Standard inkludiert. Daher kommen keine zusätzlichen Kosten für die Errichtung der Bodenplatte auf Sie zu.

Was ist ein Plattenfundament?

Ein Plattenfundament wird aus einzelnen Betonplatten hergestellt. Hierfür können Gehwegplatten oder andere Pflastersteine verwendet werden. Das Plattenfundament eignet sich als Gründung für Gartenhäuser, Garagen oder als Untergrund für Ställe oder Swimmingpools und ersetzt die in diesen Anwendungsfällen nicht notwendige Bodenplatte. 

Gibt es eine Alternative zur Bodenplatte bei (Wohn-) Gebäuden?

Alternativ zum Haus mit Bodenplatte kann ein Haus auch mit Kellergeschoss gebaut werden.


Haus mit Bodenplatte vs. Hausbau mit Keller - Was sind die Vor- und Nachteile?

Ob für Sie eher ein Haus mit Bodenplatte oder ein Haus mit Keller infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren und Ihrem persönlichen Anwendungsbedarf ab. In unserem Ratgeber „Keller – ja oder nein“, können Sie alle Vor- und Nachteile zum Hausbau mit Keller lesen und sich einige Anregungen für Ihr eigenes Traumhaus holen. 

Sie haben Fragen zu den Bodenplatten der HELMA-Häuser? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf – Wir beraten Sie gern!

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