Paar sitzt am Fenster

Richtig lüften gegen Schimmel – wie geht es richtig?

Ob Eigenheim, Eigentumswohnung oder Haus bzw. Wohnung zur Miete - um Schimmel zuverlässig zu verhindern, ist es unerlässlich, in allen Wohnräumen regelmäßig und vor allem richtig zu lüften. Denn nur mit richtigem Lüften können Sie entstandene Feuchtigkeit nach draußen befördern und einen angemessenen Luftaustausch gewährleisten. Wenn Sie richtig lüften, vermeiden Sie übrigens nicht nur Schimmel, sondern tun gleichzeitig auch Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden etwas Gutes. In unserem Ratgeber verraten wir Ihnen, warum das so ist, wann Feuchtigkeit überhaupt entsteht, wie Sie in einzelnen Situationen richtig lüften und welche Besonderheiten in einem Neubau zu beachten sind.

 


Warum und wie entsteht Luftfeuchtigkeit?

Beim Wohnen entsteht Feuchtigkeit. Einerseits durch den Aufenthalt von Menschen in geschlossenen Räumen und andererseits durch unterschiedliche Situationen und Aktivitäten. Nur durch regelmäßiges und richtiges Lüften kann die entstandene Feuchtigkeit wieder entweichen. Andernfalls würde sich die Feuchtigkeit an den kältesten Stellen im Zimmer als Kondenswasser ablagern und eine große Gefahr für die Entstehung von Schimmel darstellen. Die folgende Tabelle zeigt, in welchen Situationen wie viel Feuchtigkeit entsteht und wie sie sich auf die Luftfeuchtigkeit auswirkt:

Feuchtigkeitsabgabe durch Menschen Situations- und aktionsbedingte Feuchtigkeitsentstehung

Leben:

Ein Mensch dünstet pro Tag mehrere Liter Wasser aus. Bei einem Vierpersonenhaushalt sind es etwa 12 Liter Wasser pro Tag, die sich in die Luftfeuchtigkeit niederschlagen.

 

Schlafen:

Beim Schlafen erhöht sich die Luftfeuchtigkeit normalerweise nicht mehr als im wachen Zustand. Da sich schlafende Menschen jedoch länger am Stück in einem Raum aufhalten als tagsüber und Schlafzimmer häufig kleiner sind als Wohnzimmer, kann von einer Luftfeuchtigkeitserhöhung von 1 bis 5 Prozent ausgegangen werden.

Kochen:

Durch das Erhitzen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten, die in Lebensmitteln enthalten sind, entsteht Wasserdampf. Steigt der Wasserdampf in die Luft, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Beim Kochen steigt die Luftfeuchtigkeit um etwa 10 bis 20 Prozent an. Die tatsächliche Erhöhung hängt von verschiedenen Faktoren wie Wassermenge, Raumgröße und Kochdauer ab.

 

Abwaschen:

Auch beim Abwaschen entsteht Wasserdampf. Damit Sie sich die Hände nicht verbrennen, wird das zum Abwaschen verwendete Wasser in der Regel jedoch deutlich weniger stark erhitzt als beim Kochen, wodurch wiederum auch die Luftfeuchtigkeit weniger stark ansteigt. Beim Abwaschen ist daher von einer Luftfeuchtigkeitserhöhung um circa 5 bis 10 Prozent auszugehen.

 

Wäsche waschen:

Bei der Benutzung einer Waschmaschine erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in der Regel nicht oder nur in sehr geringem Maße, weil sich der Wasserkreislauf innerhalb der Waschmaschine befindet. Das frische Wasser kommt aus der Leitung direkt in die Waschmaschine und das Schmutzwasser wird von der Waschmaschine direkt in den Abfluss geleitet. Befindet sich die Waschmaschine in kleinen und geschlossenen Räumen (z. B. in der Waschküche), kann sich die Luftfeuchtigkeit nur minimal, schätzungsweise um maximal 5 Prozent erhöhen.

 

Wäsche aufhängen:

Trocknet aufgehängte Wäsche, geht die Feuchtigkeit in die Luft über, daher erhöht sich die Luftfeuchtigkeit je nach Wäschemenge und Schleuderstatus um circa 5 bis 10 Prozent.

 

Duschen:

In Abhängigkeit der Duschdauer, der Duschintensität sowie der Größe des Badezimmers erhöht sich die Luftfeuchtigkeit beim Duschen um etwa 10 bis 25 Prozent.
   

 


Warum ist richtiges Lüften für Gesundheit und Wohlbefinden so wichtig?

Richtiges Lüften ist eine Wohltat für Geist und Seele, denn Frischluft versorgt nicht nur das Gehirn mit Sauerstoff, sondern regt auch die Konzentration und den Stoffwechsel an. Wer regelmäßig und richtig lüftet und sich damit ein angenehmes Wohn- und Raumklima verschafft, erfährt gleichzeitig auch den angenehmen Nebeneffekt, dass Müdigkeit verringert wird.

HELMA-Tipp: Überkommt Sie im Laufe des Tages etwas Müdigkeit, öffnen Sie für einige Minuten das Fenster oder die Terrassentür und Sie werden überrascht sein, wie erfrischt Sie danach sind - sofern Sie richtig gelüftet haben.


Richtig lüften - so geht's:

→ WIE lüfte ich richtig - Definition?

Richtig lüften bedeutet, so effektiv zu lüften, dass ein ausreichender Luftaustausch gewährleistet wird. Diesen Effekt erreichen Sie am besten, wenn Sie möglichst gegenüberliegende Fenster gleichzeitig groß öffnen (Durchzugslüften/Querlüften). Um ein Haus richtig zu lüften, müssen demnach mehrmals am Tag alle Fenster „aufgerissen“ werden. Mit “Fenster aufreißen" ist gemeint, dass die Fenster nicht gekippt, sondern weit geöffnet werden. Gekippte Fenster sind nicht zu empfehlen, da der Luftaustausch durch gekippte Fenster nicht ausreichend gewährleistet ist - auch dann nicht, wenn Sie über einen längeren Zeitraum oder gar durchgehend mit gekippten Fenstern lüften.

→ Wie LANGE sollte ich Lüften?

Die Frage „wie lange lüften“ ist essenziell. Denn nur bei ausreichenden Lüftungsintervallen vermeiden Sie Schimmel zuverlässig. Das regelmäßige Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern sollte je nach Jahreszeit etwa 5 bis 15 Minuten betragen. Vor allem, wenn Sie mit Durchzug lüften, erreichen Sie damit einen optimalen Luftaustausch.

→ Wie OFT sollte ich lüften?

Um die Frage “Wie oft sollte ich lüften” richtig beantworten zu können, ist das Alter der Immobilie, die Sie bewohnen, von großer Bedeutung. Bestandsimmobilien, insbesondere Altbauten, besitzen eine weniger dichte Gebäudehülle wie Neubauten. Die Innenluft kann also besser entweichen. Dabei spielt die Dämmung der Wände eine große Rolle, aber auch die Beschaffenheit der Fenster, die heute eine deutlich bessere Wärmedämmung ermöglichen als damals. Pauschal lässt sich sagen, je jünger das Gebäude, desto dichter ist es → und desto mehr und besser müssen Sie lüften, um Schimmel zu vermeiden, das Gebäudeinnere von der entstehenden Feuchtigkeit zu entlasten und es im Gegenzug mit Frischluft zu versorgen. Bei älteren Gebäuden reichen zwei- bis dreimal täglich, im Neubau sollte das Intervall deutlich erhöht werden. Dazu öffnen Sie am besten nicht nur die Fenster, sondern auch die Zimmertüren von gegenüberliegenden Zimmern, sodass eine Durchzugslüftung entstehen und sich die Luft noch besser austauschen kann.

 → WANN sollte ich lüften?

Feuchtigkeitshöhepunkte entstehen vor allem nach dem Schlafen, nach dem Duschen und nach dem Kochen. Besonders danach ist es empfehlenswert, eine Durchzugslüftung durchzuführen.

→ WIE sollte ich NICHT lüften?

Wie bereits erwähnt, sollten Sie für den notwendigen Luftaustausch in Wohnräumen auf Lüften mit gekippten Fenstern verzichten. Für kurze Lüftungsintervalle ist der Luftaustausch zu gering und bei zu lange oder dauerhaft gekippten Fenster würden der Raum und das Mauerwerk zu stark auskühlen.


Sonderfälle für richtiges Lüften – das muss ich beachten:

Bauphase und Renovierungs- arbeiten Richtig lüften nach Estricheinbau/bei Estrichtrocknung – wie geht das?  
  • Für das richtige Lüften nach einem Estricheinbau und bei Estrichtrocknung ist es besonders wichtig, die Angaben des Herstellers zu beachten, denn Estrich benötigt in der Regel etwas Liegezeit, bis mit dem Lüften und Trocknen begonnen werden darf.
  • Sobald mit dem Lüften begonnen werden darf, sollten alle Fenster in den Räumlichkeiten mit neuem Estrich geöffnet werden.
  • Wichtig ist, dass gegenüberliegende Fenster und Türen geöffnet werden, um für eine ausreichende Durchzugslüftung zu sorgen.
  • Öffnen Sie die Fenster groß und führen Sie am Tag mehrere Stoßlüftungen für jeweils 10 bis 15 Minuten durch.
  • Achten Sie stets auf eine konstante Raumtemperatur zwischen 20 und 25 Grad.
  • Verzichten Sie auf gekippte Fenster, da diese keine effektive Lüftung gewährleisten und die Konstanz der Raumtemperatur gefährden.
  • Messen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit im Estrich und führen Sie die mehrmals täglichen Stoßlüftungen so lange durch, bis der Estrich vollständig getrocknet ist.
  • Je nach Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit kann die Estrichtrocknung mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.
 
  Wie funktioniert das richtige Lüften nach Aufbringen des Innenputzes? Nach dem Aufbringen des Innenputzes sollte mehrmals am Tag richtig quer- und stoßgelüftet werden. Das bedeutet, dass die Fenster weit aufgerissen und nach 10 bis 15 Minuten wieder geschlossen werden sollten. Mit der richtigen Lüftung trocknet ein Innenputz in der Regel innerhalb von 14 Tagen vollständig aus
  Richtig Lüften vor, während und nach dem Tapezieren – wie geht das?  
  1. VOR dem Tapezieren:
    Vor dem Tapezieren sollte der Raum gut durchgelüftet werden. Auf diese Weise verbessern Sie die Luftqualität, die nicht nur für ein angenehmeres Arbeitsklima sorgt, sondern auch dazu beiträgt, dass Kleber und Tapeten besser haften und schneller trocknen können.
  2. WÄHREND der Tapezierarbeiten:
    Für ein optimales Tapezierergebnis sollten Sie während des Tapezierens auf Lüften vollständig verzichten. Denn die feuchten Tapetenbahnen trocknen schneller als der Kleister und dies könnte durch Luftaustausch und Luftbewegung begünstigt werden.
  3. NACH dem Tapezieren:
    In den ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Tapezieren sollte auf Lüften vollständig verzichtet werden, damit der Tapetenkleber erst mal etwas antrocknen kann. Wird der frisch tapezierte Raum zu früh gelüftet, könnten sich die Tapeten durch Druckänderungen und Luftbewegungen wieder ablösen. Nach 24 bis 48 Stunden konnte der Kleister in der Regel schon etwas aushärten. Ab diesem Zeitpunkt empfiehlt es sich, mit dem Lüften zu starten, um eine vollständige Trocknung zu erreichen. Dies gelingt am besten mit Stoßlüften und Querlüften. Öffnen Sie daher mehrmals täglich gegenüberliegende Fenster weit für jeweils 15 bis 30 Minuten. Verzichten Sie bitte auf gekippte Fenster, da dies nicht für einen angemessenen Luftaustausch sorgt. Dauerhaft gekippte Fenster eignen sich ebenfalls nicht, da der unzureichende Luftaustausch die Trocknung der Tapeten erschwert und die Wände unnötig auskühlen lässt.
 
  Malerarbeiten ohne Tapezieren – was sollte ich für richtiges Lüften beachten? Während der Malerarbeiten ist es ratsam, die Fenster geschlossen zu halten, damit die frisch aufgetragene Farbe nicht ungleichmäßig trocknet und fleckig wird. Direkt nach dem erfolgreichen Streichen Ihrer Wände sollte nun aber ausreichend gelüftet werden. Auch hier eignet sich am besten regelmäßiges Stoßlüften mit weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern. Auf diese Weise kann die Farbe vollständig durchtrocknen. Des Weiteren werden eventuelle Ausdünstungen und Gerüche nach außen befördert.
  Wie lüfte ich richtig bei Bodenbelagsarbeiten? Wenn Sie Bodenbelagsarbeiten durchführen, sollten Sie auf eine ausreichende Lüftung achten, um Ausdünstungen von Kleber und Materialien nach außen zu leiten und durch Frischluft zu ersetzen. Auch hierbei eignen sich die Methoden Stoßlüften und Querlüften am besten. (Abluft-) Ventilatoren oder Lüftungsanlagen können, sofern vorhanden, den Luftaustausch positiv unterstützen. Achten Sie bitte auf die Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanweisung Ihrer Materialien. Unter Umständen sind Besonderheiten zu beachten.
Gebäudeart Wie lüfte ich einen ALTBAU richtig? In einem Altbau ist richtiges Lüften besonders wichtig, um die Luftqualität zu verbessern und Feuchtigkeitsprobleme sowie daraus resultierenden Schimmel zu vermeiden. Hier schafft mehrmals tägliches Stoßlüften für 10 bis 15 Minuten Abhilfe. Öffnen Sie gegenüberliegende Fenster weit, um die Luft besser durchziehen lassen zu können. Verzichten Sie auf gekippte Fenster, um eine unnötige Auskühlung der Räumlichkeiten zu vermeiden. Gerade in schlecht gedämmten Altbauten sollte vor allem in den Badezimmern, in der Küche und in den Kellerräumen auf einen ausreichenden Luftaustausch geachtet werden, um der Schimmelbildung an den gefährdetsten Stellen entgegenzuwirken.
  Was muss ich beachten, um einen NEUBAU richtig zu lüften? Bei einem Neubau entsprechen die Notwendigkeit und die Durchführungsempfehlung für regelmäßiges und richtiges Lüften etwa denen für einen Altbau. Gerade in Neubauten befindet sich noch Restfeuchtigkeit aus der Bauphase (Estrich, Innenputz, Tapezier-, Maler- und Bodenbelagsarbeiten), die es noch zu bekämpfen gilt. Des Weiteren besitzen moderne Energieeffizienzhäuser eine ausgezeichnete Dämmung, die mithilfe des abschließenden Blower-Door-Tests nach Fertigstellung von Neubauten zertifiziert wird. Durch die gut gedämmten Wände verlieren die neu gebauten Häuser kaum Wärme und Energie, jedoch kann auch die Feuchtigkeit deutlich schlechter entweichen. Daher ist regelmäßiges und gutes Lüften bei Neubauten besonders wichtig.
Räume & Zimmer Wie sollten BADEZIMMER gelüftet werden, um einen angemessenen Luftaustausch zu gewährleisten? Auch für Feuchträume wie das Badezimmer gilt die gleiche Regel wie für alle anderen Räume: Am besten können Sie Ihr Bad lüften, indem Sie mehrmals am Tag 5 bis 15 Minuten Stoßlüften. Hinzu kommt beim Badezimmer allerdings, dass das Lüften vor allem nach dem Duschen und Baden stattfinden sollte, denn dann ist die Luftfeuchtigkeit am höchsten und sollte schnell wieder heruntergeregelt werden.
  Wie kann ich meinen Keller richtig lüften? Der Keller wird durch seine Lage im Erdreich besonders kühl gehalten. Generell kann man sagen, je kälter die Raumtemperatur, desto höher steigt die Luftfeuchtigkeit bei gleichbleibender Feuchtigkeitsmenge. Deshalb ist die Luftfeuchtigkeit im Keller auch besonders hoch. Eine hohe Luftfeuchtigkeit wiederum steigert das Risiko für Schimmelbildung. Darum ist das richtige Lüften der Kellerräume wichtig, denn nur so kann die feuchte Raumluft gegen die trockenere Außenluft getauscht werden. Daher sollten Sie auch Ihre Kellerräume richtig lüften, am besten durch regelmäßiges und intensives Stoßlüften von jeweils 5 bis 15 Minuten. Im Keller ist es ratsam, bei kühleren Temperaturen zu lüften, da warme Luft von außen die kühlere Raumluft erwärmt und dabei Kondenswasser gebildet wird. Versuchen Sie vor allem im Sommer eher morgens oder abends zu lüften, damit der Temperaturunterschied der einströmenden Frischluft nicht allzu groß im Vergleich zur Raumluft ist.
  Fußbodenheizung – wie lüfte ich in der Heizperiode richtig? Wenn Sie Ihr Haus mit Fußbodenheizung heizen, müssen Sie für richtiges Lüften keine Besonderheiten beachten. Mehrmals tägliches Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern und Durchzugsluft für jeweils 15 Minuten tauscht die Luft komplett aus und sorgt für ein angenehmes Klima. Da Fußbodenheizungen eher träge in ihrer Temperaturveränderung reagieren, sollten Sie die Temperaturregler während der Lüftungsphasen auch in der Heizperiode NICHT niedriger stellen.
  Heizkörper – wie lüfte ich richtig in der Heizperiode? Anders als bei Fußbodenheizungen sollten Sie beim Heizen mit normalen Heizkörpern darauf achten, diese vor dem Stoßlüften komplett auszuschalten. Heizkörper reagieren auf Temperaturveränderungen deutlich schneller als Fußbodenheizungen, wodurch der Energieverbrauch bei geöffneten Fenstern sofort steigen würde. Führen Sie die mehrmals tägliche Stoßlüftung und das Querlüften für jeweils 15 Minuten analog zur Vorgehensweise bei Fußbodenheizungen aus, schalten jedoch die Heizkörper in den Zimmern mit geöffneten Fenstern so lange aus und anschließend wieder an.
  Wie lüfte ich richtig mit Klimaanlage? Eine Klimaanlage, beispielsweise eine Split-Klimaanlage, kühlt zwar die Innenraumluft ab und kann auch die Luftfeuchtigkeit etwas herabsetzen, sorgt jedoch nicht für einen kompletten Luftaustausch. Schadstoffe, Ausdünstungen und unangenehme Gerüche müssen daher trotz Klimaanlage mithilfe von mehrmals täglichen Stoßlüften nach außen befördert werden. Mit weit geöffneten und gegenüberliegenden Fenster sorgen Sie für ausreichend Frischluft in den Innenräumen. Auch hier gilt die 15-Minuten- und Nicht-Kippen-Regel als empfehlenswert.
Leben & Wohnen Wie kann ich richtig lüften nach dem Duschen? Nach dem Duschen sollten Sie das Badezimmer unbedingt mit weit geöffneten Fenstern für 5 bis 15 Minuten richtig durchlüften. Lüften Sie nicht, riskieren Sie, dass sich die Feuchtigkeit des heißen Dampfes an kalten Wandflächen niederlässt und die Schimmelbildung begünstigt.
  Richtig lüften nach dem Kochen – wie geht das? Um Gerüche und entstandene Hitze schnell und effektiv zu entfernen, bietet sich 10- bis 15-minütiges Stoßlüften nach dem Kochen grundsätzlich an. Eine eingeschaltete Dunstabzugshaube unterstützt Sie zusätzlich dabei, dass sich die Gerüche während des Kochens nicht im ganzen Haus verteilen.
  Wie lüfte ich richtig nach dem Aufstehen? Auch nach dem Schlafen empfiehlt sich kurzes Stoßlüften und Querlüften, um die verbrauchte Luft der Nacht nach außen zu befördern und das Schlafzimmer mit Frischluft zu versorgen.
  Wie funktioniert richtiges Lüften in der Nacht bzw. beim Schlafen?

Ob Sie in der Nacht lüften sollten, hängt vor allem von Ihren Vorlieben und Ihrer Umgebung ab:

  • Umgebungsgeräusche wie Straßen- und Eisenbahnlärm könnten Ihren Schlaf beispielsweise stören.
  • Ist es draußen sehr warm oder kalt, ist Nachtlüften eher nicht empfehlenswert.
  • Bei Erdgeschossfenstern sollten Sie aus Sicherheitsgründen (Einbruchgefahr) davon absehen.

→ Sollten diese Punkte auf Sie und Ihre Umgebungsbedingungen nicht zutreffen, können Sie Ihre Schlafzimmerfenster gerne nachts öffnen. Einige Menschen schätzen das Schlafen bei gekippten Fenstern sehr.

Frische Luft fördert gesunden Schlaf und ist keineswegs schädlich.

→ Alternativ zum Lüften in der Nacht bietet es sich an, vor dem Insbettgehen und nach dem Aufstehen mit weit geöffneten Fenstern für etwa 15 Minuten richtig zu lüften. Auf diese Weise stellen Sie ebenfalls sicher, dass in Ihrem Schlafzimmer ein angenehmes Schlafklima herrscht.

  Richtig lüften beim Wäsche aufhängen – was muss ich beachten? Wenn Sie beim Wäsche aufhängen und trocknen richtig lüften, sorgen Sie einerseits dafür, dass Ihre Wäsche schneller gleichmäßig trocknet und andererseits, dass sich die Feuchtigkeit aus Ihrer Wäsche nicht in Wände oder Möbelstücke niederschlagen kann (Schimmelgefahr). Sorgen Sie daher während des Trockenvorgangs stets für einen gleichmäßigen Luftaustausch, indem Sie regelmäßig Stoßlüften oder die Fenster ausnahmsweise gekippt halten.
  Richtig lüften bei Allergie – was sollte ich beachten? Wenn Sie unter Allergien leiden, sind die richtigen Tageszeiten zum Lüften besonders wichtig. Vor allem am frühen Morgen oder am späten Abend sind die Pollenkonzentrationen eher niedriger als tagsüber.
Wetter & Jahreszeiten

Richtig Lüften bei REGEN – darf ich das?

Auch bei Regen ist Lüften wichtig und richtig. Denn selbst bei Regenwetter ist die Luftfeuchtigkeit draußen immer noch geringer als drinnen – vor allem zu den bereits erwähnten Feuchtigkeitshöhepunkten. Versuchen Sie bei Regen möglichst die Fenster für das regelmäßige Stoßlüften zu öffnen, bei denen es nicht ins Haus regnen kann.
  Richtig lüften im WINTER – wie geht das? Auch im Winter ist richtiges Lüften wichtig. Bei sehr kühlen Temperaturen, z.B. bei Frost, reicht es allerdings, fünf bis zehn Minuten zu lüften. Auch hier ist Stoßlüften die richtige Methode. Längere Zeit, die Fenster zu kippen, würde gerade bei eisigen Temperaturen zu einer viel zu starken Abkühlung der Raumtemperatur führen, zumal Sie gerade im Winter beim Stoßlüften von der wärmespeichernden Eigenschaft des Massivbaus profitieren: Die massiven Gebäudeteile speichern die Wärme und geben sie nach dem Stoßlüften wieder an die kalte Frischluft ab.
  Wie lüfte ich richtig bei Minusgraden? Richtiges Lüften ist in der kalten Jahreszeit und bei Minusgraden besonders wichtig. Sinken die Temperaturen unter 0 Grad, sollten Sie jedoch darauf achten, die Fenster nicht zu lange geöffnet zu halten. Eine Dauer von 5 bis 10 Minuten reicht bei Minustemperaturen aus, um richtig zu lüften. Erhöhen Sie stattdessen lieber die Frequenz des täglichen Stoßlüftens, um ein zu starkes Auskühlen der Räumlichkeiten zu vermeiden.
  Wie lüfte ich richtig bei großer Hitze/im Sommer? Bei großer Hitze lüften Sie richtig, indem Sie pro Stoßlüften lieber etwas länger lüften und dafür die Frequenz senken. Lüften Sie am besten immer dann, wenn die Tagestemperaturen am niedrigsten sind. Insbesondere früh morgens und spät abends. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass nicht zu viel unerwünschte Wärme in die Innenräume gelangt. Erhöhen Sie dafür die Dauer des Stoßlüftens auf 20 bis 30 Minuten.
     

 


Was passiert, wenn ich nicht richtig lüfte?

Wenn in Wohnräumen nicht richtig gelüftet wird, kann dies zu folgenden kurzfristigen und langfristigen Problemen und Auswirkungen führen:

  Kurzfristige Probleme Langfristige Auswirkungen
Schlechte Luftqualität  
  • Schadstoffe
  • Gerüche
  • Staub
  • Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen
 
 
  • Atemwegserkrankungen
  • Allergien
  • Kopfschmerzen / Migräne
 
Erhöhte (Luft-) Feuchtigkeit  
  • Verminderte körperliche Belastbarkeit
  • Erhöhtes Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Beeinträchtigung der Gesundheit durch Schimmelentstehung im Haus    
 
 
  • Schädigung des menschlichen Organismus
  • Stockflecken an der Tapete
  • Schimmelbildung in der Wand
  • Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk
  • Feuchtigkeitsschäden an Möbeln und Textilien
  • Muffiger Geruch
 
     

 


Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit sein?

Ein gesundes und angenehmes Wohn- und Raumklima erreichen Sie mit einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent und einer Raumtemperatur zwischen 18 und 22 Grad. Mithilfe eines Hygrometers können Sie die Luftfeuchtigkeit zuverlässig überwachen. Ein Hygrometer ist ein kleines Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. In modernen Thermostaten für Fußbodenheizungen sind oftmals kleine Hygrometer zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit (Thermo-Hygrometer) eingebaut.


Wie lüftet man richtig – eine Lüftungsanlage unterstützt Sie dabei

Zu wissen, wie man richtig lüftet, ist für eine zuverlässige Schimmelvermeidung unabdingbar. Je neuer das Haus bzw. je besser die Dämmung der Wände und Fenster, desto wichtiger ist das richtige und regelmäßige Lüften. In Neubauten empfiehlt es sich daher, eine Lüftungsanlage von Anfang an in die Planung aufzunehmen. Auf diese Weise müssen Sie sich sowohl um aktives Lüften als auch um Schimmel keine Sorgen mehr machen und können die Vorzüge Ihres neuen Eigenheims in vollen Zügen genießen. Informationen zu unseren Lüftungsanlagen erhalten Sie über Ihren persönlichen Fachberater. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und sind gerne für Sie da.